Kollektiv 13 präsentiert:
Das kleine ABC des Digitalen Marketings
Wissen ist Macht. Und nichts wissen macht sehr wohl was. Deshalb möchten wir in unserer Infothek unser Expertenwissen rund um Social Media Marketing mit dir teilen. Momentan arbeiten wir gerade fleißig daran, diese Rubrik mit Termini von A wie Algorithmus bis Z wie Zielgruppenrecherche zu füllen – freu dich auf täglich neue Definitionen, Erklärungen und Besserwisser-Content für die nächste Bierrunde.
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Abonnenten
Im Unterschied zu einem kostenpflichtigen Zeitungsabonnement können in sozialen Netzwerken registrierte Nutzer:innen kostenlos Kanäle und Profile von Personen, Marken oder Künstler:innen abonnieren. Diese Abonnements funktionieren auf jeder Plattform etwas anders, jedoch folgen sie alle dem gleichen Prinzip. Abonnenten eines Kanals, einer Seite oder eines Profils bekommen regelmäßig deren neusten Beiträge in ihren Newsfeed gespült. Das gibt Usern die Möglichkeit, keine Storys ihrer Freund:innen, Posts ihrer Lieblingsband oder News ihres Nachrichtenkanals zu verpassen. Auf YouTube gibt es die Möglichkeit einzelne Kanäle zu abonnieren. Die neusten Videos werden dann im Abo-Feed angezeigt. Auf Instagram steht die Bezeichnung von „Followern“ und der „Ich folge“-Funktionen im Vordergrund, jedoch ist der Effekt der gleiche. Kürzlich hochgeladene Beiträge der Profile und Hashtags, denen ich folge, werden im Homefeed angezeigt. Auch Pinterest und Twitter nutzen den Begriff des „Followers“. Facebook hält Ähnliches bereit: Dort kann man sich mit anderen Personen anfreunden oder Seiten mit „Gefällt mir“ markieren.
Ad-Clicks
Der Mausklick auf ein Werbebanner, einen Button oder auf eine verlinkte Stelle in einem Text bedeutet Ad-Click. Angenommen ein Personalvermittlungs-Unternehmen platziert ein Werbebanner auf eine Karriere-Ratgeberseite. Ein Klick auf das entsprechende Werbebanner führt den User nun auf die Website des Unternehmens. Mittels der Ad-Klicks kann das Unternehmen messen, wie häufig Nutzer:innen auf ihre Online-Werbung reagiert haben.
Ad-Impressions
Durch Ad-Impressions können Unternehmen herausfinden, wie häufig bspw. eine Werbeanzeige in Facebook gesichtet wurde. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein User die Werbeanzeige angeklickt hat. Lediglich das Erscheinen im Newsfeed des Users wird als Ad-Impression gewertet. Schaltet ein Unternehmen eine Facebook-Werbeanzeige, kann es auch den Zeitraum bestimmen, innerhalb dessen es die Anzeige schaltet. Ebenso können die Wiederholungen einer solchen Anzeige bestimmt werden.
Affiliate Marketing
Affiliate Marketing basiert auf der Idee der Vermittlungsprovision, wobei ein Publisher, der Affiliate, auf einer Website einem Händler, dem Merchant, eine Werbefläche zur Verfügung stellt. Bei jedem Klick auf eine Werbefläche, das heißt auf einen Affiliate-Link, erhält der Publisher eine Provision. Der Merchant generiert somit Leads oder sogar Conversions bzw. steigert die Umsätze des Publishers. Dieser kann als Influencer für Unternehmen dienen, wenn er durch Blogposts oder Videos auf seiner Website eine hohe Zahl von Rezipienten erreicht. Bei einem Merchant kann es sich wiederum um einen Händler, Unternehmer, Selbstständigen oder Freiberufler handeln, der aufgrund der Reichweite des Affiliates eine gewisse Zielgruppe erreicht. Verkauft ein Händler bspw. Zubehör für Katzen, kann sich dieser einen Blogger mit entsprechender Reichweite zunutze machen, welcher sich mit Katzen und deren Aufzucht oder Pflege befasst. Es existieren verschiedene Modelle, mit denen eine Provision für den Affiliate berechnet werden können und aufgrund derer Kosten für den Merchant entstehen. Darunter fallen unter anderem Cost-per-Click, Cost-per-Action oder Cost-per-Lead. Entgegen dem Gerücht, Amazon hätte Affiliate Marketing auf einer Cocktailparty erfunden, war es William J. Tobin, der Gründer von PC Flowers and Gifts, der das Konzept des Affiliate Marketing im Jahr 1989 entwickelte und auf dem Prodigy Network startete. Tobin patentierte das Affiliate Marketing Modell im Jahr 1996. Erst zu diesem Zeitpunkt arbeitete auch Amazon mit Affiliate Marketing und weckte globales Interesse daran. Heute stellt Affiliate Marketing eine relativ risikoarme Vermarktungsform für Unternehmen dar. Laut des Affiliate-Trend-Report 2021 sind die durch Affiliate vermittelten Umsätze im Jahr 2020 bei 83% der Publisher gestiegen. Ebenso konnten 79% der Merchants eine positive Entwicklung ihrer Umsätze verzeichnen.
Algorithmus
Im Alltag begegnen sie uns an den verschiedensten Stellen: Taschenrechner lösen mathematische Probleme, die wir ihnen stellen, Meteorologen sagen uns voraus, ob es in den nächsten Tagen regnen wird, und Ampeln helfen uns dabei, Unfälle zu vermeiden. Und das alles mithilfe von Algorithmen! Wer oft in der Welt des Internets unterwegs ist begegnet ebenfalls häufig dem Resultat von Algorithmen, ohne es vielleicht selbst zu merken. Im Bereich Social Media steht hier der Algorithmus-Begriff aus der Informatik im Vordergrund. Ein Algorithmus ist eine eindeutige Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems. Man kann ihn sich wie ein Kochrezept vorstellen, mithilfe dessen der Computer bestimmte Schritte ausführt. Er kocht genauso, wie es in diesem Rezept steht. Ganz nach dem Prinzip: Wenn Fall A eintritt, handle so, wenn Fall B eintritt, handle so. Damit das auch funktioniert, gelten für das Schreiben eines Algorithmus fünf grundsätzliche Regeln.
- Der Algorithmus muss eindeutig und widerspruchsfrei definiert werden. Also zum Beispiel: „Fülle 1L Wasser in Topf A“.
- Einzelschritte müssen ausführbar sein. Hier ein Negativbeispiel: „Fülle das Wasser zurück in den Wasserhahn“. Das ist unmöglich.
- Die Beschreibung eines Algorithmus muss endlich sein. Wenn ein Algorithmus Wiederholungen beinhaltet, darf nicht vergessen werden eine Abbruchbedingung hinzuzufügen. Anderenfalls würde der Algorithmus immer und immer wieder diesen einen Schritt ausführen, zum Beispiel bei der Anweisung „Widerhole: Gib 1 TL Salz in das Wasser“ unendlich viel Salz in das Wasser schütten. Eine Abbruchbedingung wäre hier: „Wiederhole bis der Salzgehalt des Wassers 1% beträgt“.
- Der Algorithmus muss nach einer definierten Anzahl von Einzelschritten enden und ein Ergebnis liefern. Das heißt, wenn ich alle Schritte des Rezepts befolge, erhalte ich am Ende mein gewünschtes Gericht.
- Unter gleichen Bedingungen muss der Algorithmus die gleichen Ergebnisse liefern. Also jeder, der nach diesem Rezept kochen würde, hätte danach genau das gleiche Essen auf dem Teller.
Im Internet gibt es die verschiedensten Algorithmen. Von Ranking der Suchergebnisse oder Social-Media Beiträgen, über Onlinebanking bis hin zum personalisierten Filmvorschlag des Streaming-Anbieters. Mit Algorithmen wird überall gearbeitet.
So ist der Edgerank-Algorithmus ausschlaggebend dafür, welche Beiträge in welcher Reihenfolge im Facebook Newsfeed erscheinen. Die Relevanz ergibt sich aus den Faktoren affiinity (Verbundenheit), weight (Interesse) und time decay (Zeitverfall). Interagiert eine Person bspw. häufig mit einer Unternehmensseite in Form von Likes, Kommentaren und Chats ist die Verbundenheit hoch. Neue Beiträge des Unternehmens erscheinen dann häufiger im Newsfeed des Nutzers. Beiträge gelten ebenfalls als relevanter, wenn sie von anderen Usern oft geliked, geteilt oder kommentiert wurden (weight). Ältere Beiträge sind aufgrund mangelnder Aktualität weniger interessant (time decay). Für Marketingzwecke ist dies wichtig. Im Marketing gilt das Ziel, dass die Beiträge ím Feed so vieler Nutzer:innen wie möglich angezeigt werden. Vom Algorithmus mit einem hohen Ranking belohnt wird dabei ein an möglichst regelmäßiges und häufiges Hochladen von Beiträgen verschiedenster Art.
Auch Werbungen können individuell mithilfe eines Algorithmus geschaltet werden. Hierbei werden anhand von Big Data Daten strukturiert und Nutzerprofile erstellt. Recherchiert man zum Beispiel bei Stellenbörsen nach Jobangeboten kann es sein, dass in Facebook das ähnliche oder gleiche Stellenangebot als Werbeanzeige erscheint.
Ebenso ist bei er Zielgruppen-Targetierung über Facebook ein Algorithmus im Spiel. Wenn ein Unternehmen eine Facebook Werbeanzeige schaltet, kann die Werbung spezifisch auf eine Zielgruppe zugeschnitten werden. Das Unternehmen kann hierbei die Nutzer, welche die Werbung sehen sollen, auf Profileigenschaften wie Region, Geschlecht, Bildungsstand, Beziehungsstatus oder Interessen eingrenzen.
Algorithmen verschiedenster Social-Media-Plattformen sind in den letzten Jahren immer wieder hart kritisiert worden. Die Algorithmen erfassen, welche Themen den User interessieren und spielen dann vorrangig diesbezüglichen Content aus. Dadurch werden User jedoch immer weniger mit Themen und Meinungen außerhalb ihrer „Bubble“ konfrontiert. Der von TikTok verwendete Algorithmus begünstige zudem, entgegen ihrer eigenen Community Guidelines, die Verbreitung von Darstellungen selbstverletzenden Verhaltens. Auch auf Creators übt der Algorithmus einen gewissen Druck aus. Nur mit Inkaufnahme teilweise großer Verluste ihrer Reichweite können sich Influencer erlauben über einen längeren Zeitraum nichts zu posten.
App
Das Modewort App ist eine Abkürzung für „Application“, also im Deutschen Anwendungssoftware und bezeichnet im Allgemeinen ein Softwareprogramm. Umgangssprachlich meinen wir damit eher eine Mobile App, also eine Anwendung für mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets. Apps gibt es jedoch auch für Desktop-Software. Im Vergleich zu einer Systemsoftware oder zu Dienstprogrammen löst eine App ein konkretes Problem für die User.
Die Nutzung von Apps auf mobilen Endgeräten ist sehr beliebt. Im Jahr 2021 hat ein Smartphone-User in Deutschland durchschnittlich täglich 3,3 Stunden mit einer App verbracht. Mit App-Käufen wurden 2021 2,9 Milliarden Euro umgesetzt.
Apps spielen also eine zentrale Rolle im Leben vieler, vor allem jüngerer Menschen. Sie helfen uns dabei, verschiedenste Alltagsprobleme zu lösen oder uns mit anderen zu connecten. Wir können uns über Apps-E-Scooter ausleihen, neue Sprachen lernen, Kochrezepte finden, Kleidung kaufen oder unseren Schlaf tracken. Mit Dating-Apps wie Tinder oder Lovoo soll es möglich sein einen Partner oder eine Partnerin zu finden. Auf Messengern wie WhatsApp, Signal oder Telegram kann man mit anderen per Nachricht kommunizieren oder auf den momentan beliebtesten Apps, den sozialen Netzwerken Instagram, TikTok, Snapchat & Co Content produzieren, teilen und konsumieren.
App-Marketing
Als Teil des Mobile Marketing bezweckt App Marketing, eine möglichst hohe Anzahl von Nutzer:innen für eine App zu gewinnen und dadurch Umsätze zu erzielen. Dabei ist die Unterteilung einer Zielgruppe zu einem gewissen Thema ausschlaggebend. Wenn ein:e App-Inhaber:in weiß, über welche Kanäle welche Zielgruppe zu erreichen ist, reduziert dies mögliche Streuverluste. Eine daraus entwickelte Multi-Channel-Strategie kann es ermöglichen, Kanäle wie Social Media, Blogs, App-Stores wie den Google Play Store oder Musik-Plattformen wie iTunes zu bespielen. Auch Pressemitteilungen oder Produkt-Reviews von Nutzer:innen können den Erfolg einer App-Marketing-Maßnahme fördern. Eine gute Vermarktung gelingt vor allen Dingen dann, wenn die App innovative und originelle Funktionen ermöglicht. Eine einfache und klare Userführung innerhalb der App ist ebenso wichtig wie ein ansprechendes Design. Neben einer App-Store-Optimierung bzw. der optimalen Anpassung einer App an die jeweilige Plattform ist ebenso die Wahl eines passenden Bezahlmodells wichtig. Hierbei initiieren App-Unternehmer:innen oftmals Freemium-Modelle, innerhalb derer gewisse Funktionen für die User kostenlos sind. Umfangreichere Funktionen, wie zum Beispiel der Austausch von Nachrichten via Chat, sind dann erst nach einer kostenpflichtigen Freischaltung verwendbar. Schließlich sollte ein Unternehmen, das eine App vermarktet, die Datenschutzrichtlinien der jeweiligen Plattformen beachten.
Ask.fm
Ask.fm ist eine Frage- und Antwort-Diskussionsplattform, auf der von aktuell 215 Millionen Nutzern durchschnittlich alle 11 Sekunden eine neue Frage gestellt wird. Um einem Nutzer eine Frage stellen zu können bzw. um eine Frage zu beantworten, ist vorerst eine Registrierung erforderlich. User können Fragen offen oder anonym stellen. Eine Besonderheit an Ask.fm ist, dass Nutzer jedes Mal Münzen erhalten, wenn jemand aus dem Netzwerk deren offen gestellte Fragen beantwortet oder ihrerseits Münzen für jede gegebene Antwort erhalten. User können dann die Münzen gegen eine Belohnung eintauschen. Beantwortete Fragen können nachträglich gelöscht werden. User können Fragen auch mit Bildern, animierten GIFs oder Videos beantworten. Ask.fm ist auch als App verfügbar. Das soziale Netzwerk wurde im Juni 2010 gegründet. Seit November 2014 ist das Unternehmen in Besitz von InterActiveCorp, welches auch zu Tinder gehört.
ASO (App-Store-Optimization)
Um sich von den vielfach verfügbaren Apps in den App-Stores abzuheben und die Sichtbarkeit zu erhöhen, ist eine App-Store-Optimization als Online-Marketing-Maßnahme unabdingbar. Im Juni 2022 waren im Google Play Store ungefähr 2,7 Millionen Apps verfügbar, im Apple Store waren es 2,1 Millionen Apps und im Amazon App Store standen 460.000 Apps zum Download bereit. Da die Mehrheit der Nutzer:innen durch die Suchfunktion ihres bevorzugten App-Stores an die beworbenen Apps gelangen, ist es hilfreich, Maßnahmen zu entwickeln, welche die eigene App in den Suchergebnissen sichtbar macht. Dazu beitragende Faktoren sind die Übereinstimmung von Schlüsselbegriffen in den Suchanfragen sowie in den Begriffen im Titel der App, der Beschreibung oder in den hinterlegten Keywords. Dazu beeinflusst es die Sichtbarkeit der App positiv, je häufiger Bewertungen und Kommentare zur App abgegeben werden. Erfolgte Deinstallationen der App wie auch die Anzahl von Backlinks, die auf den Download im App-Store hinführen, wirken sich ebenso auf die Präsenz der App in den Suchergebnissen aus. Arbeiten Online-Marketer auf Websites vorwiegend mit Call-to-Actions, so gelten in App-Stores andere Spielregeln. In diesem Fall kann bspw. das Icon der App einen hohen Wiedererkennungswert verkörpern, können sich Nutzer durch Screenshots einen Überblick zu den Funktionen der App verschaffen oder motivieren viele Sternchen und positive Kommentare zu einem Download. Zusätzlich werden Apps, die kostenlos zu Verfügung stehen, eher von den Usern heruntergeladen. Ein Freemium-Modell bietet sich häufig an.
Attribution
Die Marketing-Attribution hilft bei einer gezielten und effizienten Umsetzung von Marketing-Maßnahmen. In der Psychologie beschreibt Attribution u.a. angenommene Ursachen für bestimmte Handlungen. Ähnlich wird auch im Marketing mit diesem Begriff gearbeitet. Hierbei wird analysiert, welche Maßnahmen dafür sorgen, dass Interessierte schlussendlich zu Kunden werden, also eine Conversion erfolgt. Dafür werden sogenannte Touchpoints, also einzelne Stationen der Customer-Journey, genauer unter die Lupe genommen. Denn oftmals begegnet der Kunde dem Unternehmen bspw. schon vor einer Kaufentscheidung an verschiedensten Stellen. Das können Werbeanzeigen in der Google-Suche, Social-Media-Postings etc. sein.
Zur Erfassung der Customer-Journey können SEO- oder SEA-Tools, aber auch E-Mail-Newsletter und Soziale Netzwerke dienen. Mithilfe von Attributions-Modellen können die Berührungspunkte zwischen User und Marke erfasst, analysiert und bewertet werden. Somit lässt sich herausfinden, wie erfolgreich gewisse Marketing-Maßnahmen sind. Je nach Ergebnis werden dann finanzielle Aufwendungen verschieden auf die jeweiligen Touchpoints verteilt.
Grundsätzlich unterscheiden sich zwei Herangehensweisen, denen dann verschiedene Attributions-Modelle untergeordnet sind. Bei der Single-Source-Attribution wird der Erfolg einer Conversion nur auf eine Maßnahme, meist den ersten oder letzten Touchpoint, zurückgeführt. Alle anderen Begegnungen werden nicht beachtet. Das führt jedoch immer häufiger zu einem ungenauen Ergebnis. Anders läuft das bei der Fractional-Attribution. Hier werden alle Touchpoints der Customer-Journey berücksichtigt. Je nach Attributions-Modell gehen sie mit unterschiedlicher Gewichtung in die Gesamtauswertung ein. Bei dieser Methode ist es möglich, genauere und auch komplexere Ergebnisse zu erhalten.
B2B-Marketing
B2B-Marketing meint Werbe- und Vertriebsmaßnahmen, die sich von Business to Business, also von Unternehmen an Unternehmen richten. Es unterscheidet sich demnach von B2C-Marketing in der Zielgruppe und -ausrichtung. Im B2B-Marketing wird ein Angebot an Geschäftskunden adressiert bzw. sollen Geschäftskunden gewonnen und mit diesen eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung aufgebaut werden.
B2C-Marketing
B2C-Marketing beschreibt Marketing-Maßnahmen von Business to Customer, also von Unternehmen zu Endkunden/Verbrauchern. Sie unterscheiden sich vom B2B-Marketing in der Zielgruppe und -ausrichtung sowie nicht zuletzt in der Art der Kommunikation. Häufig geht diese auch mit einem etwas lockereren Umgang einher. Es geht darum, Kunden eher über weiche Faktoren an das Unternehmen zu binden.
Big Data
Täglich hinterlassen Menschen eine riesige Menge digitaler Daten. Sei es der Einkauf mit Kunden- und Bankkarten, Nachrichten in Messenger-Diensten, Gesundheitsdaten über Fitnessarmbänder, Social-Media-Postings, Website-Besuche oder die Nutzung von Smart-Home-Geräten und Navigationssystemen. Dadurch kommen weltweit täglich 2,5 Trillionen Bytes an digitalen Daten zusammen. Diese riesigen Datenmengen werden als Big Data bezeichnet.
Die Herausforderung, besonders für Unternehmen, liegt darin, diese Datenmengen sinnvoll zu strukturieren, um sie für unternehmensrelevante Entscheidungen nutzbar zu machen.
So gibt Netflix bspw. an, mittels Analysen seiner 100 Millionen Abonnenten ca. 80% der angesehenen Inhalte beeinflussen zu können. Auch auf Social-Media-Plattformen werden Daten erfasst, um Nutzerprofile zu erstellen. Anhand derer wird ein Algorithmus zum Ausspielen von Inhalten mit dem Ziel optimiert, User so lange wie möglich auf der Plattform zu halten, aber auch gezielt Werbung zu schalten. Unternehmen können außerdem mit Cookies das User-Verhalten auf ihrer Website analysieren. Auf Grundlage solcher Informationen können bspw. Online-Shops individuell angepasst oder Websites neu strukturiert werden.
Der Analyst Doug Laney formulierte 2002 die drei V´s der Big Data:
- Volume: Unternehmen können ein hohes Datenvolumen aus vielseitigen Quellen wie Social Media, geschäftlichen Transaktionen, Sensor- oder Machine-to-Machine-Daten speichern und verarbeiten.
- Variety: Die Unterschiedlichkeit an Datenformaten umfasst eine große Vielfalt, welche von nummerierten und strukturierten Formen in Datenbanken bis hin zu unstrukturierten Textdokumenten, E-Mails, Videos und Audiodateien reicht.
- Velocity: Dynamiken von Datenentstehung und Datenübertragung entstehen und passieren mit hoher Geschwindigkeit. Dies ermöglicht es zudem, Daten nahezu in Echtzeit auszuwerten.
Später wurden noch weitere drei V`s ergänzt:
- Value: Spezifischen Daten kann ein wirtschaftlicher oder unternehmerischer Wert beigemessen werden. Dieser entsteht dadurch, dass die richtigen Daten ausgewählt, ausgewertet und daraus strategische Entscheidungen für das Unternehmen getroffen werden.
- Validity: Erst die Sicherstellung von Datenqualität verleiht Daten Aussagekraft und macht es möglich, auf Basis einer Datenlage fundierte Entscheidungen zu treffen, die einen Mehrwert bieten.
- Veracity: Im Umgang mit Daten, besonders im Hinblick auf unternehmensstrategische Entscheidungen, ist die Glaubwürdigkeit von Daten essentiell. Insofern ist es wichtig, die Vertrauenswürdigkeit von Datenquellen zu prüfen.
Blog
Weblogs entstanden als Online-Tagebücher, worauf auch schon die Wortkombination aus „Web“ und „Log“ für Logbuch schließen lässt. Auf Blogs werden regelmäßig Beiträge in Form von Texten veröffentlicht, welche durch Bilder, Infografiken, Diagramme und dergleichen ergänzt werden. Es gibt private Blogs, die sich um Lifestyle-Themen wie Reisen oder Fashion drehen, aber auch unternehmerische, sogenannte Corporate-Blogs, welche in die Website integriert sind. Dort wird es auch als hilfreiches Tool des Content-Buildings zur Suchmaschinenoptimierung eingesetzt, um auf diese Weise relevante Keywords auf der Website zu platzieren.
Im Unterschied zu klassischen Websites ist ein Blog nicht vorwiegend statisch, sondern wird oft mit neuen Artikeln aktualisiert. Es wird über Neuigkeiten berichtet oder über Fachthemen informiert. Oft hat ein Blog auch eine Kommentarfunktion, welche zum Austausch unter dem jeweiligen Blogbeitrag anregt.
Später, vor allem mit der Entwicklung von Video-Plattformen wie YouTube, ergab sich eine neue Form des Bloggens: der Video-Blog, häufig auch „Vlog“ genannt.
Aber auch Social-Media-Plattformen beinhalten Elemente des Bloggens. So ist zum Beispiel Twitter eine Art Mini-Blog und Facebook-Beiträge können ebenfalls einen Blogcharakter aufweisen. Instagram hat sogar seit Mai 2020 die Funktion des „Guides“ eingeführt, mit der Beiträge wie eine Art Blog aufbereitet werden können.
Browser
Ein Browser ermöglicht eine grafische Darstellung des Internets und sendet nach der Eingabe einer HTML-Adresse eine http-Anfrage an einen Web-Server, welcher daraufhin mit einem HTML-Dokument antwortet. So erscheint letztlich auf dem Bildschirm des anfragenden PCs die gewünschte Website. Bekannte Browser sind zum Beispiel Chrome oder Egde. Die ersten Browser der Geschichte, darunter Netscape und der Internet Explorer, gerieten damals in den sogenannten „Browser-Krieg“. Ihre Weiterentwicklung geriet zwischen den dahinterstehenden Unternehmen zu einem Wettbewerb, in dem eines das andere übertrumpfen wollte. Der Internet Explorer von Microsoft wurde schließlich von Anfang bis Mitte der 2000er mit 90 % Marktanteil zum beliebtesten Browser auf dem Markt. Heute ist Chrome der mit Abstand meistgenutzte Browser weltweit.
Noch mehr Detailwissen zu Browsern findest du in unserem Blogartikel.
Buzzword / Buzz
Buzzword kann im Grunde mit Schlagwort übersetzt werden. Es hilft in allererster Linie dabei, Dinge semantisch zu gliedern oder zu kategorisieren. „Buzz“ bedeutet auf Deutsch jedoch auch „Begeisterung“ oder „Stimmengewirr“. Diese Begriffe sind insofern zutreffender, als dass ein Buzzword auch eine Redensart ist, welche sich zum einem bestimmten Zeitpunkt in aller Munde befindet. Hinter Buzzwords verstecken sich oft Trendbezeichnungen, denen eine besondere Beachtung zuteil wird. Im Marketing wird es auch verwendet, um mit einzelnen Begriffen oder auch ganzen Sprüchen Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Produkt zu lenken. Es hebt auf wohlklingende oder auch humorvolle Art und Weise bspw. die Merkmale eines Produktes hervor und weckt damit Interesse, weil es nicht zu detailliert ist. Buzzwords sind manchmal Neologismen, aber es kommt auch vor, dass einem bereits existierenden Wort eine neue Bedeutung zugeschrieben wird.
Click-Baiting
Große Buchstaben, packende Schlagwörter, ein spektakuläres Bild und viele Ausrufezeichen – so stellt sich Click-Baiting oft dar. Dass der Boulevardjournalismus mit reißerischen Schlagzeilen Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen vermag, haben auch einige digitale Medien verstanden und tun es ihm gleich.
Auf Social-Media oder auch Blogs werden Clickbait-Beiträge von Betreiber:innen möglichst spannend angekündigt, um beim User eine „Curiosity-Gap“, also eine Lücke der Neugier zu hinterlassen. Zum Schließen dieser klicken User entsprechende Vorschauen und rufen dahinterliegende Inhalte auf. Zumindest sind es jene Handlungen, die mit dem Einsatz von Click-Baiting beabsichtigt sind. Zur Verstärkung der Neugier werden oft Stilmittel wie Emotionalisierung und Polarisierung eingesetzt. Auch die Großschreibung von ganzen Wörtern oder Satzteilen, die Verwendung von Ausrufen wie bspw. „SCHOCK!“ und das Beschreiben mit Superlativen trägt zur Vergrößerung der Curiosity-Gap bei. Hinter den Titeln verbergen sich jedoch meist Inhalte mit wenig Mehrwert bzw. sind diese im journalistischen Genre von geringer Qualität. Daher verbindet sich mit Click-Baiting in der Regel ein Vorwurf, nur auf die Vermarktung eines Inhalts oder Produkts abzuzielen.
Conversion/Conversion Rate
Bei der Conversion geht es darum, Interessierte, welche bspw. auf eine Werbeanzeige reagiert haben, zu einer gewünschten Handlung zu überführen. Dies kann das Absenden einer Anmeldung zu einem Newsletter bedeuten. Dennoch ist häufig die Umwandlung eines Interessiertem zu eine:r Kund:in gemeint. Das heißt, ein Visitor eines Online-Shops wird bspw. durch einen Call-To-Action auf einen Bestellvorgang weitergeleitet und schließt die Bestellung ab. Die Conversion Rate ist daran anschließend also eine Kennzahl mittels derer Unternehmen die Wirkung ihrer Online-Marketing-Maßnahmen analysieren können. Angenommen ein Online-Shop, welcher Geschenkartikel verkauft, verzeichnet pro Tag 4.200 Website-Aufrufe von Unique Visitors. „Unique“ bedeutet in diesem Fall, dass je ein Seitenaufruf pro Person gewertet wird. Nehmen wir weiter an, dass von allen Unique Visitors 80 Personen eine Transaktion tätigen. Das Verhältnis von Seitenaufrufen zu getätigten Käufen ergibt in diesem Fall eine Conversion Rate von 1,9 %.
Corporate Identity
Genau wie Einzelpersonen haben auch Unternehmen ein individuelles Erscheinungsbild, eigene Werte, eine Art zu kommunizieren und andere Merkmale, die sie ausmachen. All diese Dinge lassen sich unter dem Begriff der Corporate Identity, der Unternehmensidentität zusammenfassen.
Für ein erfolgreiches Unternehmen sollten die einzelnen Teilbereiche gut konzeptioniert sein, denn nur dadurch ist es möglich sich von Mitbewerbern abzugrenzen und abzuheben.
Mit dem Corporate Design schafft sich ein Unternehmen einen visuellen Wiedererkennungswert. Dazu zählt ein passendes Logo, aber auch die stimmige Gestaltung von Visitenkarten oder der Website. Sogar die Raumgestaltung des Büros oder ein Corporate Sound, wie der berühmte Windows-Ton, spielen hier eine Rolle.
Das Corporate Behaviour gibt einen Verhaltensmaßstab gegenüber Kund:innen, Zuliefernden oder anderen Kolleg:innen vor. Es zeigt sich einerseits monetär, andererseits auch in der Kommunikation und der Fehlerkultur. Außerdem wird hier zusätzlich das öffentliche Auftreten des Unternehmens festgelegt.
Gesellschaftliche Werte und Normen, sowie Rechtsgrundlagen prägen die Unternehmenskultur, die Corporate Culture. Diese kann jedoch auch durch selbst festgelegte Umgangsregeln ergänzt und präzisiert werden. Eine gute und gut ungesetzte Corporate Culture erreicht, dass sich jeder Mitarbeitende im Unternehmen motiviert und wohl fühlt. Die Schwierigkeit hierbei: Es reicht nicht aus diese Unternehmenskultur festzuschreiben. Am wichtigsten hierbei ist, dass sie Tag für Tag etabliert und gelebt wird.
„Communication is Key“ – das sollte auch Unternehmen bewusst sein. Mit der Corporate Communication und dem Corporate Language zeichnet sich die Sprache und Ausdrucksweise eines Unternehmens aus. Es muss festgelegt werden, wie eine Firma zwischen einzelnen Abteilungen, Hierarchieebenen sowie der Öffentlichkeit oder in Werbekampagnen kommuniziert. Soll die Kommunikation eher locker umgangssprachlich stattfinden oder wird ein formeller Sprachstil bevorzugt?
Das Selbstverständnis des Unternehmens wird in der Corporate Philosophy festgehalten. Welche Absichten, Ziele und Gedanken stehen über dem schlichten Ziel, Profit zu erwirtschaften? Die Intentionen der Unternehmensgründung oder der Einsatz für politische oder gesellschaftliche Botschaften können hier eine Rolle spielen.
Wenn es ein Unternehmen schafft diese Philosophie mit allen anderen Aspekten der Corporate Identity zu vereinen, spricht man auch von einer Corporate Soul, die Essenz, der Kern des Unternehmens kommt hier zum Vorschein.
CPA (Cost Per Action)
Mit der Bezeichnung Cost Per Action wird ein Abrechnungsmodell bezeichnet, bei dem Werbetreibende oder Marketer Budget für vorher definierte Handlungen im Online-Marketing investieren. Füllt ein User bspw. ein Anmeldeformular auf einer Website aus, abonniert einen Newsletter oder tätigt einen Online-Kauf, so wird dies im Online-Marketing als Handlung oder Aktion verstanden. Cost Per Action bedeutet demnach, dass Werbung von Unternehmen bezogen auf die ausgeführten Handlungen von Nutzer:innen geschieht
CPC (Cost Per Click)
Beim Cost-Per-Click-Verfahren handelt es sich um ein Abrechnungsmodell, im Zuge dessen Werbetreibende oder Marketer pro Klick bezahlt. Folgendes Szenario: Eine Bloggerin, welche Buchrezensionen veröffentlicht, hat auf ihrer Website, das Werbebanner einer Buchhandlung veröffentlicht. Nun bekommt die Bloggerin – auch Publisher genannt – für jeden Klick, den ein Visitor über das Werbebanner tätigt, eine vorher ausgehandelte Provision. Daher ist Cost Per Click ein Abrechnungsmodell, innerhalb dessen der Buchhandlung Kosten entstehen, sobald ein User auf das Werbebanner klickt. Dieses Modell findet meist im Bereich Affiliate Marketing und SEM Anwendung.
CPI (Cost Per Install)
Besonders im Mobile Marketing ist der Begriff Cost Per Install von Interesse. Es bezeichnet ein Abrechnungsmodell, bei dem einem Werbetreibenden oder einem Marketer Kosten pro Installation entstehen. Ruft bspw. ein regionaler Verkehrsverbund eine Fahrplan-App ins Leben, entstehen dem Unternehmen bei der Schaltung von Werbung für die App dann Kosten, wenn ein Konsument, der potenzielle Fahrgast, die beworbene App auf seinem Smartphone installiert. Diese Kosten werden unter den Begriff Cost Per Install gefasst.
CPL (Cost Per Lead)
Cost Per Lead beschreibt im Online-Marketing ein Abrechnungsmodell, bei dem Werbetreibenden oder Marketern Kosten für die Gewinnung von Daten entstehen, welche dazu genutzt werden können, Kontakte zur potenziellen Kundschaft anzubahnen. Besuchen Nutzer:innen bspw. einen Online-Shop und hinterlassen dort Kontaktdaten wie ihren Vor- und Nachnamen, Geburtsdatum und Adresse, gewinnt der Online-Händler einen sogenannten Lead. Pro gewonnenen Lead entstehen für den Händler Kosten, welche er dem Werbepartner vergütet. Anders als bei CPC (Cost Per Click) erhält der Werbepartner also eine Vergütung pro gewonnenem Kontakt.
CPM (Cost Per Mille)
Unternehmen machen sich das Cost-Per-Mille-Modell zunutze, um festlegen zu können, wie viel sie für die Schaltung bspw. eines Online-Werbebanners zahlen. Es handelt sich bei Cost Per Mille um ein Abrechnungsmodell, bei dem Werbetreibenden oder Marketern Kosten pro Tausend entstehen. Eine Kosmetikfirma zahlt bspw. 15 Euro pro 1000 Ad-Impressions bzw. Darstellungen einer Werbeanzeige. Rufen Nutzer:innen eine Website auf, die ein Werbebanner enthält, zahlt das Unternehmen bei 3.000 Aufrufen 45 Euro. Ebenso verhält es sich bei Werbeanzeigen auf Facebook oder Instagram.
CPO (Cost Per Order)
Sehr vorteilhaft für Unternehmen ist das Modell Cost Per Order oder übersetzt „Kosten pro Bestellung“. Denn hierbei vergütet ein Unternehmen seinen Werbepartner erst, wenn ein Nutzer ein Produkt bestellt, eine Dienstleistung in Anspruch nimmt oder ein Abonnement abschließt.
CTA (Call To Action)
Ganz allgemein formuliert bezeichnet Call To Action im Online Marketing einen Anreiz gegenüber Konsumenten, welcher dazu bewegen soll, eine Handlung bspw. auf Social Media oder auf einer Website vorzunehmen. Wer häufig in Online-Shops stöbert, wird des Öfteren schon über eine hervorgehobene Fläche mit der Aufschrift „Jetzt bestellen“ gestolpert sein. Eventuell wurden diese Banner oder Buttons auch schon geklickt, um möglicherweise einen Bestellvorgang einzuleiten. Bei derartigen Flächen, welche einen Aufruf beinhalten, handelt es sich um einen Call To Action bzw. eine Handlungsaufforderung. Diese dient dazu, dem Nutzer einen Impuls zu geben, um eventuell einen Kauf anzuregen oder Interessenten als Newsletter – Abonnenten zu gewinnen. Der Call To Action ist im besten Fall auffällig und in seiner Aussage kurz und bündig.
CTR (Click Through Rate)
Mit Hilfe der Click Through Rate ermitteln Werbetreibende oder Marketer die Anzahl von Klicks auf ein Werbemittel im Verhältnis zu den Werbeeinblendungen. Wird ein Werbebanner 800-mal eingeblendet und erhält 18 Klicks, so beträgt die Click Through Rate 2,25 %. Unternehmen können die CTR unter anderem auch in Verbindung zur Conversion Rate auswerten. Klickt ein User auf ein Werbemittel und wird dadurch auf einen Online-Shop weitergeleitet, ist es interessant zu wissen, wie hoch der Anteil der Nutzer ist, die einen Kauf tätigen.
Customer-Journey
Bei der Customer-Journey wird betrachtet, auf welchem Weg Kund:innen zum Ziel, einem Kauf geführt werden. Mit Kaufabschluss haben die meisten von ihnen eine lange Reise von Kontaktpunkten mit einem Unternehmen hinter sich, welche daher selbst als Customer-Journey bezeichnet wird. Der Weg von Kund:innen führt oft über Social-Media-Postings oder durch einen Strom aus Werbeanzeigen. Sie schlagen sich durch einen Wald aus Google-Suchergebnissen und treffen dabei auf andere Menschen, die ihnen unter Umständen einen bestimmten Weg empfehlen. Am Ende erklimmen sie einen Gipfel, der sie zu einer Berghütte, dem Unternehmen, führt, in der sie sich es gut gehen lassen, also Dinge kaufen.Wer schon einmal etwas online gekauft hat, hat eine Customer-Journey, wortwörtlich eine Kundenreise, hinter sich. Eine derartige Kaufentscheidung kann wenige Minuten bis hin zu Stunden, Wochen oder Monaten in Anspruch nehmen. Mittels eine Customer-Journey können Unternehmen ihre Marketing-Strategie ganzheitlich sowie an Usern orientiert ausrichten und gestalten.
Doch dazu muss das Unternehmen die Reise ihrer Kund:innen genau kennen. Und welches Hilfsmittel eignet sich am besten beim Planen einer Reise? Genau, eine Karte. In diesem Fall eine Customer-Journey-Map. Diese dient einer Visualisierung und Konkretisierung der Customer-Journey. Die verschiedenen Touchpoints tauchen je nach verwendetem Modell zu verschiedenen Zeitpunkten auf und gliedern die Reise in mehrere Phasen.Dazu gibt es verschiedene Ansätze. Klassischerweise unterteilt man den Prozess der Kaufentscheidung in fünf Phasen:Die Reise beginnt bei der Awareness, also einer Erzeugung von Aufmerksamkeit. Dabei geht es für Unternehmen darum, ein erstes Interesse bei potenziellen Kund:innen zu wecken. Das kann durch eine Begegnung mit dem Unternehmen auf verschiedenen Plattformen passieren oder aufgrund von Werbung bzw. persönlichen Empfehlung entstehen.
Ist Interesse geweckt, geht es im Optimalfall weiter zur Favorability. Das Ziel dieses Schritts ist es, jenes Interesse für das Produkt derart zu verstärken, dass es für potenzielle Kund:innen zum persönlichen Favoriten unter einer Vielzahl von Angeboten wird. Oftmals begeben sie sich dafür selbst aktiv auf Informationssuche und vergleichen unterschiedliche Angebote. Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenwerbung (SEA) können helfen, User zur eigenen Website zu leiten, auf der mittels Content-Marketing, bspw. in Form eines informativen Blogartikels, Kund:innen in ihrer Entscheidungsfindung unterstützt werden.
Danach folgt die Consideration, also der nun konkrete Wunsch, das Produkt kaufen oder eine Dienstleistung in Anspruch nehmen zu wollen. Positiv beeinflusst werden kann dieser durch kundenfreundliche Preise, gute Lieferbedingungen oder höchst individuelle Services.Wenn der „Intent to purchase“, also die Kaufabsicht von Kund:innen immer größer wird, ist es wichtig, Kaufabläufe so einfach wie möglich zu gestalten. Wenn auch das gelingt, endet die Customer-Journey mit einer Conversion, also dem tatsächlichen Kauf eines Produkts oder der Beauftragung einer Dienstleistung.
Im Nachgang eines Kaufs oder einer Beauftragung sollten Unternehmen Maßnahmen einleiten, um Kund:innen an sich zu binden und sie bestenfalls zu erneuten oder zusätzlichen Käufen (Cross-Selling) zu animieren oder zur Inanspruchnahme höherwertiger Angebote (Up-Selling) anzuregen. Im Online-Marketing kann das über E-Mail-Newsletter oder auch mit dem Aufbau einer Community an treuen Followern auf Social-Media passieren. Sammeln Kund:innen nach einem Kauf positive Erfahrungen mit einem Unternehmen oder einer Marke, können diese neben Empfehlungen an Bekannte („Word-of-Mouth“) ebenso Zuspruch über Social-Media-Kanäle verbreiten. Solche Handlungen werden auch als „Loyalty“ bezeichnet.
Das Ziel von Unternehmen ist es, den gesamten Prozess, welchen Kund:innen durchlaufen, möglichst als angenehmes Erlebnis zu gestalten. Wichtig dabei ist es, eine positive Customer-Experience zu schaffen, also ein Kundenerlebnis zu erzeugen, das auf Anerkennung trifft. Um dieses Erlebnis zu verbessern, können Kund:innen an einzelnen Touchpoints befragt oder deren Online-Nutzungsverhalten getrackt werden. Unternehmen können auf diese Weise Schwachstellen identifizieren und verbessern. Stellt ein Unternehmen fest, dass User immer wieder auf die Verkaufsseite eines Online-Shops gelangen, jedoch trotzdem verhältnismäßig wenige Kaufhandlungen getätigt werden, kann ein Grund dafür eine unklare Nutzerführung sein. Es erschließt sich für den User anhand des Aufbaus der Website also nicht eindeutig genug, welche Schritte für einen Kaufabschluss ausgeführt werden müssen. Eine Überarbeitung der Unternehmens-Website nach Kriterien der User-Experience wäre in einem solchen Fall ratsam.
Display-Marketing
Display-Marketing ist die klassische Form des Online-Marketings. Sie erscheint grafisch als Werbebanner, Layer oder Pop-up auf Bildschirmen von Usern. Auf einer Website können durch deren Betreiber:innen leere Seitenbereiche als Werbeflächen verkauft werden. An den entsprechenden Stellen werden Bilder, Videos oder Animationen als Werbung von Unternehmen eingeblendet. Ein Banner erscheint meist als schmales Hoch- oder Querformat am Rand der Website, während sich ein Layer über den eigentlichen Inhalt der Website entfaltet und manuell von Usern per Mausklick geschlossen werden muss. Das automatische Öffnen eines neuen Tabs im Browser beschreibt (neben anderen) eine Form, die als Pop-up bezeichnet wird. Es wird ausgelöst, wenn User eine Website öffnen oder an eine bestimmte Stelle einer Seite scrollen. Unterscheiden lassen sich diese Formen in Display-Ads und Mobile-Ads, wobei zweitere für Mobilgeräte optimiert werden. Die Kosten, welche Werbetreibenden für eine solche Werbefläche entstehen, richten sich nach der Größe und Reichweite der Website. Ein typisches Abrechnungsverfahren ist der Tausend-Kontakt-Preis (TKP).
Cookies ermöglichen es, Usern personalisierte Werbung anzuzeigen. Wird eine Website mehrmals besucht, kann aufgrund von Bannerrotation an der gleichen Stelle eine ganz andere Anzeige erscheinen. Es ist von Vorteil, Werbebannern einen Call-to-Action beizufügen, um Website-Besucher zu animieren, auf die entsprechende Anzeige zu klicken und so auf die Landingpage zu gelangen. Im Gegensatz zu Suchmaschinen-Marketing hat Display-Marketing einen starken visuellen Fokus. Durch gute Platzierung eines Banners kann ein Unternehmen bspw. das eigene Image stärken oder Leads generieren.
Einige Nachteile hat das Display-Marketing dann aber doch: Viele Browser verfügen über Plug-ins mittels derer Pop-ups blockiert werden können. Außerdem gibt es das Phänomen der sogenannten Banner-Blindness. Es beschreibt, dass Informationen, die in Form eines Banners dargestellt werden, häufig von Betrachter:innen ignoriert werden. Hilfreich ist es daher, wenn sich das eigene Banner gut in die Website einfügt und nicht zu aufdringlich erscheint.
Influencer
Personen mit einer hohen Social Media Präsenz und einer entsprechend hohen Reichweite, die sie in Form von Followern aufgebaut haben, werden Influencer genannt. Ihr Job ist es ihre Follower zu „influencen“, also online Einfluss auf große Personengruppen nehmen.
Doch Influencer ist nicht gleich Influencer. Eine wichtige Untergruppe sind die Key Influencer, bei denen es sich meist um Journalisten oder Blogger handelt. Sie werden als Expert:innen für ein bestimmtes Themengebiet angesehen und genießen dadurch eine hohe Glaubwürdigkeit und Ansehen bei Ihren zahlreichen Followern.
Social Influencer schreiben Bewertungen in Online-Portalen, verfassen Kommentare oder Social Media Posts und nehmen auf diese Weise Einfluss auf die Meinung anderer. 93% der Nutzer geben an, vor einer Kaufentscheidung Kundenbewertungen im Internet zu lesen. Daher erhält die Rolle von Social Influencern eine hohe Relevanz für Kunden sowie Unternehmen.
Eine dritte Gruppe sind die Peer Influencer, die als Mitarbeiter oder Geschäftspartner in direktem Zusammenhang zu einem Unternehmen stehen.
Auf welche Themen sie ihren Fokus legen möchten, bleibt jedem Influencer selbst überlassen. Einerseits können sie durch ihre hohe Reichweite kritische Stimmen zu Marken bestärken oder sogar in Umlauf bringen wie z.B. beim Hashtag „#dieselgate“ auf Twitter. Wiederum können auch Unternehmen durch die hohe Reichweite von Influencern mittels Influencer-Marketings profitieren. Ein Beispiel hierfür ist die Fitness-Influencerin Pamela Reif. Sie hat fast 9 Millionen Follower auf Instagram und macht dort regelmäßig Werbung für die Sportkleidung vom Puma. Es gibt dennoch auch Influencer wie Negin Mirsalehi, die ihre eigen Firmen gründen und sich somit unabhängig von anderen Unternehmen machen. Mit 26 Jahren führte Negin Mirsalegi als Bloggerin eine Sonnenbrillen-Kollektion im Vintage Stil ein. Dazu gründete sie auch das Unternehmen gisou, in dem die aus einer Imkerfamilie stammende Influencerin honigbasierte Haarprodukte verkauft.
Influencer-Marketing
Markenbotschaften glaubhaft vermitteln – das ist das Ziel vieler Unternehmen. Dazu kooperieren sie immer häufiger mit Influencern, um ihre Produkte und Dienstleistungen an die Kund:innen zu bringen. Follower von Influencern identifizieren sich oft stark mit den Personen des öffentlichen Lebens und eifern ihrem Lifestyle nach. Blogger, YouTuber oder Instagrammer werden zu Vorbildern der jungen Generation. Influencer-Marketing bietet eine große Chance für Unternehmen: Influencer können aufgrund authentischer Darstellung ihrer Persönlichkeiten, ihrer daran geknüpften Vertrauenswürdigkeit und ihrer hohen Reichweite Markenbotschaften glaubwürdig vermitteln und für die Zielgruppe zugänglicher machen. So können Unternehmen zielgruppengerichtet für ihre Produkte werben lassen. Auf YouTube stellen beispielsweise Meinungsmacher über sogenannte Hauls Produkte, die sie von Marken zugeschickt bekommen oder gekauft haben, vor.
Selbst Marken wie Puma, denen allein der Fußballstar Neymar ein Millionenpublikum beschert, engagieren sich im Influencer-Marketing – dazu genügt Ihnen ein Beitrag des Fußballers auf Instagram inklusive Markierung der neuesten Puma-Schuhe.
Influencer bringen allerdings auch durch eigene Produktlinien frischen Wind auf dem Markt. So können seit August 2021 Fans der Influencerin und Rapperin Shirin David den Eistee „DirTea“ ihres Idols im Supermarkt kaufen. Andere Influencer gründeten zum Beispiel eigene Fashion-Labels, Beauty-Marken oder schrieben Bücher, um das Potential ihrer großen Reichweite für eigene Unternehmungen zu nutzen.
Beim Influencer Marketing ist es für Unternehmen wichtig darauf zu achten, welcher Influencer und welche Zielgruppe zum eigenen Unternehmen passt. Nicht immer ist der größte Influencer die beste Wahl. Die sogenannten Mikro-Influencer mit bis zu ungefähr 30.000 Followern, besitzen zwar eine geringere Reichweite, können jedoch ihre Produktplatzierung teilweise glaubwürdiger vermitteln als ihre prominenteren Kolleg:innen. Die Engagementrate ist bei Mikro-Influencern sogar höher als bei den reichweitenstarken Influencern. Gerade wenn beispielsweise ein Musikladen regional ansässig ist, wirkt ein Tester, der aus der gleichen Region stammt und größtenteils Follower aus dieser Region hat, glaubwürdiger als eine prominente Person ohne Bezug zu der Region. Für Unternehmen ist es wichtig, dass die Follower eines Influencers auch zur Zielgruppe einer Marke passen sollte und nicht nur zum Influencer selbst.
Key-Performance-Indicator (KPI)
Im Online Marketing messen Unternehmen mit KPIs, also Leistungskennzahlen, den Erfolg von Aktivitäten, die sich auf ein spezifisches Ziel richten. Auf Facebook kann bspw. die Interaktionsrate auf Beiträgen einer Fanseite als KPI herangezogen werden, wenn ein Unternehmen das aktive Interesse an seinen Social-Media-Marketing-Maßnahmen analysieren möchte. Dabei ist es hilfreich, Metriken wie Shares, Likes und Comments heranzuziehen und diese durch die Anzahl der Follower zu teilen. Der daraus entstandene Wert wird mit ein hundert multipliziert, um die sogenannte Interaktionsrate zu ermitteln. Mittels der Erfassung und des Vergleichs von Interaktionsraten vor und nach einer durchgeführten Marketing-Maßnahme kann das entsprechende Unternehmen nun feststellen, inwiefern sich das Interesse sowie Engagement innerhalb der angestrebten Zielgruppe verändert hat. Steigende Interaktionsraten erhöhen wiederum die Wahrscheinlichkeit, dass Markentreue zu Botschaftern der Marke werden.
Kochrezepte für eine gesunde Ernährung, Tipps für besseres Zeitmanagement, Fotos Deiner Lieblingsstädte oder Ratschläge für Gewohnheiten, die nachhaltig glücklich machen. Pinterest ist ein Neologismus aus den Wörtern „pin“ (englisch für anheften oder pinnen) und „interest“ (englisch für Interesse). Es bietet die Möglichkeit, sich je nach Interessengebiet unterschiedliche Beiträge, sogenannte Pins auf digitalen Pinnwänden zu merken. Meist sind auf diesen Pins, Bilder, Infographiken oder Graphiken mit aussagekräftigen Texten zu sehen. User können eigene Pins und Pinnwände erstellen und für andere sichtbar machen. Die visuelle Suchmaschine von Pinterest greift nach Stand März 2022 auf weltweit 200 Milliarden Bilder, die insgesamt 433 Millionen Nutzer in den Umlauf bringen und auf 4 Milliarden Pinnwänden sammeln, zurück. Besonders im Bereich Content Marketing ist Pinterest für Unternehmen interessant. Unter Pinterest Business ist es möglich, ein Unternehmensprofil zu erstellen. Dabei kann ein Unternehmen das Engagement der Zielgruppe erhöhen. So stellte Springlane, eine deutsche E-Commerce Marke für Küchengeräte, Kochrezepte für die Nutzer:innen zur Verfügung. Auf diese Art konnte jeder zweite Online-Kauf eines Users, der aus Social-Media-Kanälen stammt, auf Pinterest zurückgeführt werden. Besonders relevant für Unternehmen sind sogenannte Rich-Pins. Diese ermöglichen es, dem:der Nutzer:in mehr Informationen und Details zu einem Pin zu bieten. Springlane beispielsweise, konnte dem Nutzer durch Rich-Pins zusätzliche Informationen wie die Portionierungsgröße und Zubereitungsdauer eines Rezepts vermitteln.
Unter Rich-Pins fallen neben Rezept-Pins auch Artikel- und Produkt-Pins. Gerade Produkt-Rich-Pins zeigen dem Nutzer Details auf wie Preise in Echtzeit, die Verfügbarkeit eines Artikels oder die Website, über die ein Artikel erworben werden kann. In Hinblick auf Content Marketing oder Social Media Marketing hat Pinterest für Unternehmen somit einiges zu bieten.
Seit einiger Zeit ist es für Unternehmen auch möglich, Ads auf Pinterest zu schalten und diese auf eine klar definierte Zielgruppe auszustreuen. Werbetreibende können jetzt zwischen Kampagnenzielen wie Markenbekanntheit, Videoaufrufe, Traffic und App Installationen wählen. Möchte ein Unternehmen die Bekanntheit einer Marke oder eines Produktes steigern eignet sich das Werbeformat Promoted-Pins. Die Bewerbung von Pins kann die Reichweite erhöhen, das heißt die beworbenen Produkte werden für eine höhere Anzahl an Nutzer:innen sichtbar. Bei Produkten oder Dienstleistungen mit einem hohen Erklärungsbedarf können Promoted-Video-Pins das Engagement und Interesse der User befeuern. Besonders gut für Storytelling eignen sich Promoted-Carousels. Dort können sich User durch bis zu fünf aneinandergereihten Bildern swipen. Branding- und Produktstories können dadurch gut vermittelt werden. Unternehmen, die eine App bewerben möchten, haben nun auch die Chance durch Promoted-App-Pins, die Bekanntheit der App zu steigern. Pinterest Nutzer:innen ist es hierbei möglich eine App herunterzuladen und zu installieren, ohne in diesem Fall Pinterest verlassen zu müssen. Ein weiterer Vorteil des Pinterest Ad Managers ist die Möglichkeit einer Zielgruppen-Targetierung. So können Werbeformate auf die Zielgruppe angepasst geschalten werden. Indessen können Unternehmen ihre gewünschten Zielpersonen nach Interessen wie Mode oder Ernährung, nach bestimmten Keywords und nach demographischen Merkmalen wie Geographie, Sprache oder Geschlecht anspielen. Das Audience Targeting führt dazu, dass vor allen Dingen Nutzer:innen angesprochen werden, die für ähnliche Themen empfänglich sind, mit der Marke bereits interagiert haben oder bereits in irgendeiner Weise Kontakt zum Unternehmen aufgenommen haben.
Um auf Pinterest viele Personen zu erreichen, eignet es sich für Unternehmen außerdem, eigene Pins auf Gruppenboards zu verbreiten. Dort können sich mehrerere tausend Follower finden, die sich je nach Pinnwand für ein ganz spezifisches Thema interessieren. Unternehmen, die sich in diesem Themengebiet verorten, können dort als hoch relevant wahrgenommen werden. Nur ist darauf zu achten, nicht nur reine Angebote zu verbreiten. Die Pins sollten auch einen Mehrwert für die Gruppe stiften, wie beispielsweise eine Konditorei auf einem Gruppenboard zum Thema „Kindergeburtstag“ einen Beitrag mit den Keywords „Kuchen Ideen“ oder „Rezepte“ platzieren könnte. Zur Ideenfindung kann man eine schnelle Keyword Recherche durchführen. Dazu muss man nur den betreffenden Begriff, in diesem Fall „Kindergeburtstag“ in die Pinterest-Suchfunktion eingeben. Die Keywords „Rezepte“ oder „Kuchen Ideen“ erscheinen dann als Suchbegriffsergänzung.
YouTube
YouTube YouTube ist mit 2,5 Milliarden monatlich aktiven Nutzer:innen und 700 Millionen Stunden täglich gesehenen Videomaterial die größte Videoplattform der Welt (Stand Januar 2022). Nach Google ist YouTube zudem die zweitgrößte Suchmaschine weltweit. Mit der Möglichkeit eigene Videos hochzuladen und einen eigenen Youtube-Channel anzulegen, revolutionierte YouTube die Medienwelt. Anders als die Massenmedien schafft User-Generated-Content, das heißt von Nutzer:innen erstellte Inhalte, die Möglichkeit, jeder einzelnen Person, eine Stimme in der Öffentlichkeit zu geben. Die Idee, solch eine Videoplattform zu gründen stammte von Jawed Karim. Karim bemängelte es, dass im Internet keine Videos zum Tsunami in Südostasien oder dem „Nippelgate“ hinsichtlich des Superbowl-Auftritts von Janet Jackson und Justin Timberlake zu finden waren. Und wenn solch ein Videomaterial zu finden war, dann musste man immer einen speziellen Videorecorder installieren. So rief Jawed Karim gemeinsam mit Steve Chan und Chad Hurley am 14. Februar 2005, dem Valentinstag, die Domain YouTube.com ins Leben. Das erste Video wurde am 23. April von Jawed Karim hochgeladen und zeigt ihn wie er im Zoo von San Diego vor einem Elefanten-Gehege spricht. Im Januar 2019 hat das Video 60,4 Millionen Aufrufe. Das YouTube Video mit den aktuell meisten Aufrufen stammt allerdings von Pinkfong Baby Shark – Kids‘ Songs & Stories mit dem „Baby Shark Dance“. Es genießt mittlerweile 10 Milliarden Aufrufe. User haben unter diesem Video 36 Millionen Mal auf den Daumen nach oben geklickt, also gesagt „das Video gefällt mir“. Der YouTube Kanal hat 59 Millionen Abonnenten.
Auf Kommentare unter den YouTube Videos kann jeder, der bei der Plattform angemeldet ist Antworten oder einen Daumen nach oben, beziehungsweise einen Daumen nach unten geben. Seit 2021 ist jedoch die Zahl neben dem Dislike-Button verschwunden, die angibt, wie viele User auf „Gefällt mit nicht“ geklickt haben. Jetzt können allein die Uploader einsehen, wie viele negative Bewertungen ihr Video erhalten hat. Das soll, laut YouTube, Shitstorms auf bestimmte Videos verhindern. Den Zähler für die Likes bleibt jedoch weiterhin für alle sichtbar. Skurriler Weise bekam ein Kommentar unter dem Video von Toto mit ihrem Hit „Africa“ 132.700 Likes und 489 Antworten. Der User schrieb: „This song was so good so they named a whole continent after it.“, was heißt „Der Song war so gut, dass sie einen gesamten Kontinent danach benannt haben.“
Doch nicht nur Nutzer:innen sind auf YouTube aktiv. Marken schalten Werbevideos auf YouTube, die meist in einem fünfsekündigen „Pre-Roll“ vor den jeweiligen Videos erscheinen. Das bedeutet, nach fünf Sekunden können Nutzer das Werbevideo überspringen. Unternehmen können jedoch auch im Rahmen des Content-Marketing hilfreiche How-to Videos hochladen, die dem Konsumenten einen Mehrwert bieten. Dabei muss ein Unternehmen nicht immer Geld in ein teures Imagevideo investieren. Es sei denn, es hat das Potential viral zu gehen. Außerdem eignet sich YouTube ebenfalls für Affiliate-Marketing oder Influencer-Marketing. Dabei können Influencer mit ihrem YouTube Kanal, durch Produktplatzierung Geld verdienen. Unternehmen können sich wiederum die Reichweite und das Vertrauen der Abonnenten des Influencers zunutze machen. Damit von Unternehmen erstellte Inhalte von Nutzer:innen einfacher gefunden werden, ist es sinnvoll, diese mittels sogenannter Tags über YouTube zu optimieren. An den als Tags verwendeten Schlagwörtern sollten Unternehmen nicht sparen. Diese können sich auf den Videotitel beziehen, auf die Beschreibung des Videos oder wichtige Themen und Äußerungen widerspiegeln, die in einem Video zu relevant sind. Mittels jener Tags können Kanalbetreiber:innen außerdem häufig verwendete Suchbegriffe zu einem speziellen Thema ausfindig machen. YouTube-Analytics geben Usern einen Überblick dazu, wie viele Zugriffe auf ein Video erfolgt sind und wie sich diese im Laufe der Zeit entwickelt haben. Ebenfalls sind Top-Videos, den jeweiligen Videozugriffen zugeordnete geografische Regionen, das Geschlecht von Nutzer:innen, welche ein Video gesehen haben oder auch die durchschnittliche Wiedergabezeit von Videos in den Auswertungen ersichtlich. Weitere wichtige Erkenntnisse ergeben sich durch das Ermitteln der Zugriffsquellen, was beispielsweise für die Customer-Journey eine Rolle spielt.
Die Nutzerbindung über YouTube markiert ein weiteres beachtenswertes Ziel für Unternehmen, die auf Social-Media-Kanälen aktiv sind. Da YouTube-User Kanäle abonnieren können, erscheinen die Videos jener abonnierten Kanäle als Vorschläge auf der Startseite von Nutzer:innen, bspw. unter den Kategorien „Empfohlen“ oder „Aus deinen Abos“. Eine gesteigerte Form der Abonnentenbindung stellt die Notification-Bell dar, welche unter einem Video geklickt werden kann. Verbunden mit dem häufig genutzten Aufruf „Abonniert die Glocke, um kein Video zu verpassen“ erhalten Nutzer:innen bei aktivierter Benachrichtigung eine Mitteilung über jedes neu veröffentlichte Video von Kanalbetreiber:innen. Diese Benachrichtigung ist über das Alarmglocken-Symbol auf der Startseite von Nutzer:innen ersichtlich. Die Mitteilung kann auch als Push-Nachricht auf das Smartphone gelangen oder in Form einer E-Mail erfolgen, soweit der User die Einwilligung zu diesen Formen der Mitteilung gegeben hat. Jener direkte Kontakt zu Abonnent:innen führt zu fast mantraartigen Hinweisen einiger Kanalbetreiber:innen, den jeweiligen Kanal zu abonnieren bzw. die Notification-Bell zu aktivieren